Bericht einer Katastrophe

 

 

 

 

 

Es fiel unter die Kategorie Träume werden wahr als wir 2003 den Wald übernommen haben. Unsern Wald den wir selbst gestalten konnten und stolz den Spaziergängern, Reitern, Pilzsuchern, Brennholzwerbern ... präsentiert haben und dann ...

 

 

... am 18. Januar 2018 fing die Katastrophe an. Der Sturm Friederike jagte über Deutschland und hat unsere Flächen im Harz stark getroffen. Die Holzmenge, die sonst in einem Zeitraum von drei Jahren eingeschlagen wird (Nachhaltigkeitsprinzip) lag auf dem Boden, das war die dreifache Menge wie beim Sturm Kyril. Betroffen waren die Baumarten Fichte, Buche, Eiche und einige Lärchen. Es begann ein Wettlauf mit der Zeit. Das Holz musste aufgearbeitet und die Holzverkäufe mussten vertraglich abgesichert werden.

 

 

 

Damit nicht genug. Unternehmer waren Mangelware, es gab kaum jemanden der das Holz aufgearbeitet hat. Langfristige Kundenbeziehung haben den Anfang gebracht und das erste Holz kam aus dem Wald. Auch die Abfuhr funktionierte noch einigermaßen, dieses sollte sich aber bald ändern.  Die Holzmengen wurden mehr und die Vermarktung immer schwieriger.

 

Zu Anfang hatten wir zu kämpfen, alles war nass und damit die Bestände kaum zu befahren. Die LKW festen Wege haben extrem gelitten, so dass sie kaum noch befahrbar waren. Eine notdürftige Ausbesserung der Wege war notwendig.

Es trocknete ab, die Bestände und die Wege wurden befahrbar, ...

 ... es folgte Dürre, die Bäume bekamen kein Wasser, als erstes haben die Bäume gelitten, die nur ein flaches Wurzelwerk haben, die Fichte.

 

 

Der Borkenkäfer hat beste Voraussetzungen vorgefunden, die Feinwurzeln der Bäume wurde durch den Sturm abgerissen, die Dürre tat das übrige und so konnte die Fichte kein Harz bilden um den Borkenkäfer aus zu harzen, also vor dem Einbohren unter die Rinde zu hindern.

Damit sich der Borkenkäfer nicht weiter verbreitet gab es nur eins, die betroffenen Bäume fällen und aus dem Wald bringen oder wenn sie am Weg liegen begiften. Na toll, hatten wir alles so sauber dass wir die sieben Jahre vorher kein Insektizid mehr gebraucht haben war es nun nicht mehr abzuwenden. Es standen ganze Bestände auf dem Spiel, Lebensräume für etliche Tier und Pflanzenwelten.

 
Das Jahr 2018 neigt sich dem Ende fast zwei weitere Jahresmengen Holz sind kalamitäts bedingt (Sturm oder Käferholz) aufgearbeitet worden.  
   

2019

 

 

 

 

 

Leider ist es noch nicht zu Ende, es geht weiter, 2019 verschwindet neben der Fichte auch die Buche, dann haben wir bald nichts mehr.  

 

 

Schon im Juli 2019 zeigte sich, dass auch die Buche, die bis dahin als ein gewisser Hoffnungsträger galt, genauso betroffen ist. Die Bäume die noch Anfang des Jahres ausgetrieben haben, haben welke Blätter bekommen und bei vielen Buchen zeigen sich teilweise oder komplett abgestorbene Kronen.

 

 

 

Diese Bilder und Videos sind alle in unserem Revier im Südharz entstanden.

 
 Traurig ist dass auch alle anderen Baumarten betroffen sind selbst die stabiele Eiche.
 

Ein weiterer Überblick von oben.

Die Hoffnung ist, dass die Bestände nicht komplett ausfallen und damit die Biotope verschwinden, sondern dass nur einzelne Bäume ausfallen und noch Samenbäume für die nächste Generation übrig bleiben.

   
Die so auf natürliche weise bestockte Fläche wird dann mit anderen Baumarten ausgepflanzt. Siehe Pflanzaktion. Dort werden sowohl Douglasie sowie Roteiche zum Tragen kommen, Baumarten die mit dem zu erwartenden Klima besser zurecht kommen.